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Argen-Tina.Reisen

Beste Wünsche für ein gutes Neues Jahr 2016

Veröffentlicht am 01.01.2016

...allen lieben Menschen, Freunden und Familie.

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San Rafael läßt uns nicht los

Veröffentlicht am 31.12.2015

Die Weihnachtstage haben wir sehr gemütlich verbracht. Vor dem Frühstück habe ich meine obligatorische Runde im Pool absolviert und das anschließende Frühstück genossen mit einem fernen Blick über die weite Pampa bis am Horizont die Anden mit ihren weißen Gipfeln zu sehen sind. Um sich zu erholen der perfekte Ort. Somit überwand ich dann auch die Nachwehen meiner OP, welche sich durch die überschweren Koffer wieder aufgetan hatten. Da wir 5 Tage in San Rafael waren haben wir einige Durchlaufposten an Gästen bei Nicole (unsere Schweizer Gastgeberin, welche vor 8 Jahren nach Argentnien ausgewandert ist, um hier ein Idyll von Ruhe und Weite gepaart mit menschlicher Freundlichkeit aufzubauen, welches seines gleichen sucht) erlebt. Darunter auch zwei deutsche Paare sowie ein sehr nettes Paar aus den USA und ein Paar aus Buenos Aires mit einer Namensschwester von Tina (Bettina). Falls wir in B.A. irgendwann Hilfe oder sonst etwas benötigen sollen wir uns jederzeit gerne bei Ihr melden !!!

Das Wetter in San Rafael:

Ja, welch ein Thema. Zunächst sei zu sagen, kein Tag glich dem anderen. Mal waren es 39° C im Schatten, mal gewitterte es um uns herum, mal waren wir mitten drin.

Am Tag vor unserer Abreise wollten wir noch zu einem kleinen Anwesen am anderen Ende der Stadt fahren, wo es sehr schöne handgemachte Kostbarkeiten von Schmuck und allerlei Behältnissen wie Schälchen, Kännchen, Teller, Krüge bis hin zu Kleidung gibt. Es ist eine alternative Wohngemeinschaft, die sich 4 Manos (4 Hände) nennt und mit dem Verkauf von selbstgefertigten Dingen ihr Projekt finanziert.

Der Weg dorthin war zwar von der letzten Reise vor 2 Jahren noch in unseren Navi Favoriten gespeichert, aber das kümmerte das Wetter wenig. Nach und nach zog sich der Himmel zu und aus 39° C wurden in nur 15 Minuten 20° C und etwas später nur 17° C. Zu allem Übel führte unser Weg direkt in eine Sturmzone hinein. Es fing heftig an zu regnen und der Wind blies orkanartig durch die Bäume am Straßenrand.

Einen davon hat es dann umgerissen und dieser landete dann quer über die Straße ausgebreitet. Wir folgten einem vorausfahrenden Fahrzeug über den unbefestigten Randabschnitt, um unsere Fahrt fortsetzen zu können. Der Sturm wurde immer heftiger und Baumteile und Äste lagen auf der Straße, welche mit Wasser überflutet war und als Bach abwärts floss. Wir setzten unsere Fahrt fort und hofften, dass es nicht anfängt zu hageln, was in dieser Gegend 1. sehr oft passiert und 2. NICHT versichert wird. Somit hatten wir auch Angst um den Zustand unseres Leihwagens.

Irgendwie schafften wir die letzten 3 km bis zum Hof der 4 Manos. Das war bereits unser 2ter Versuch dort zu landen (am Nachmittag waren wir unverrichteter Dinge wieder abgezogen, da geschlossen war). Doch auch dieses 2. Mal sollte es uns nicht  gelingen. Durch den Baumsturz wurde eine Überlandleitung mitgerissen, welche die Stromversorgung für diesen Ortsteil übernahm. Es gab keinen Strom und die Leute von 4 Manos versuchten mit Taschenlampen in Ihren Unterkünften die Ursache zu ergründen. Derweil versuchten wir unser Auto vor dem nun aufkommenden Hagelschauern zu schützen und fuhren unter eine große Tanne, in der Hoffnung, dass diese den Hagel etwas fernhält und nicht ihrerseits vom Orkan umgerissen wird, um uns mitsamt dem Auto darunter zu begraben...

Dieses ist zum Glück nicht passiert und somit kann ich hier auch weiter fortfahren.

Ich kürze nun etwas ab...

Wir fuhren also auch das 2. Mal unverrichteter Dinge davon zurück zur Finca von Nicole (unserem derzeitigen zu Hause). Auch dort hatte der Orkan gewütet und es blitzte die ganze Nacht um uns herum. Zu allem fiel dann auch dort nach einiger Zeit der Strom aus und dieses sollte sich bis zum nächsten Morgen nicht ändern.

Ich nutze die Dunkelheit und Ruhe und machte Versuche von Blitzaufnahmen mit dem Fotoapparat. Eine sehr mühselige Angelegenheit mit einem Faktor von 60:1 für ein Foto mit Blitz drauf (Erfolge siehe Fotogallerie).

Am nächsten Morgen packten wir früh unsere Koffer, weil Duschen (ohne Strom = ohne Pumpe = ohne Wasser) ausfiel. Die WC Spülung ging noch einmal und die Zweite wurde aus dem Pool mit Hilfe eines Eimers erreicht.

Nicole versuchte dann am Morgen vergeblich ihr Notstromaggregat in Gang zu bringen und ich half ihr dabei. Ein Kerzenstecker zur Prüfung der Zündkerze war jedoch nicht vorhanden. Doch wir hatten Glück und kurz vor Frühstückszeit 9:00 Uhr war der Überlandstrom wieder da. Somit genossen wir zunächst unseren warmen Kaffee und Tee und die Toasts. Alsdann machten wir uns auf den erneuten Weg zu den 4 Manos. Und siehe da, wir kamen mühelos dort an (den Weg kannten wir nun auch gut genug). Es war geöffnet und wir wurden bei strahlendem Sonnenschen mit mit einem sollchen als lächeln empfangen. Natürlich fanden wir etwas Schönes und genossen noch ein "Kölsch" (richtig ein echtes Kölsch, man glaubt es kaum) und eine Cola in der Außenbar. Die Leute von 4 Manos waren äußerst freundlich und haben sich sehr über unseren Besuch gefreut. Sie hatten uns am Abend zuvor schon wahrgenommen, waren aber wegen des Unwetters mit sich selbst beschäftigt und hätten sonst nie gewußt, wer wir waren sagte man uns. Doch so konnte sich alles wunderbar auflösen.

Auf dem Rückweg kaufte ich noch selbstständig mit meinen miserablen Spanischkenntnissen einen Zündkerzenchlüssel für Nicole. Und ich hatte Glück, denn der Mann direkt vor mir kaufte einen ebensolchen, so dass ich mich kurz zu Wort meldete und schon einmal ankündigte, dass ich ebenfalls (mittels Zauberwort: Yo tambien = ich auch das Selbe haben will) zum Erfolg kam. Tina staunte nicht schlecht, als ich ihr meinen Einkauf präsentierte.

Ach ja, ich wollte mich ja kurz halten...aber nun...

Wir fuhren zurück zu Nicole, um uns zu verabschieden, nicht ohne ihr noch ein Abschiedsgeschenk von 4 Manos und den Zündkerzenschlüssel zu überreichen.

Da wir noch etwas Zeit hatten, hielten wir uns noch etwas auf der Veranda auf und es zog ein guter Duft von leckerem Essen durch meine Nase. Mmh das riecht aber gut sagte ich zu Tina. Kurz darauf erhielten wir Dank einer Eingebung von Nicoles Mutter

die Einladung doch mit der Familie und den Volontären mitzuessen, was wir dankend annahmen. Es gab ein sehr leckeres Risotto und dieses sollte für viele Stunden unsere letzte richtige Nahrungsaufnahme sein.

Wir machten noch Abschiedsfotos und verbschiedeten uns mit der Gewissheit, hier von Nicole und ihren Eltern nicht nur als Gäste, sondern als Freunde wieder willkomen geheißen zu werden, wenn wir das nächste Mal hierhin zurückkehren werden. - Und das haben wir auch vor  !!!

Der Rest ist schnell erzählt:

Mit Auto zu Busbahnhof gefahren. Auto abgegeben. Keine besonderen Vorkommnisse. 1 $ hilft beim Koffertragen. Der Bus kommt pünktlich und fährt los.

Leider nur mit 1 km/h. Also brauchen wir bis Tandil in ca. 1000 km Entfernung nur 1000 Stunden mit dem Bus  = 41,666 Tage, da ist unser Urlaub vorbei...?!?

Der Bus kehrte also nach einer Stunde wieder zum Ausgangspunkt, dem Busbahnhof von San Rafael, zurück. Es gäbe irgend ein Problem mit dem Motor, so dass der Bus nicht beschleunigen konnte. Nach einer weiteren Stunde kamen Mechaniker, welche irgend etwas irgendwo reinsprühten und es wurde eine Probefahrt gemacht. Dann alle wieder rein in den Bus und 2. ter Versuch. Das ging zunächst etwas schneller.

Doch nach 30 Min. Fahrt durch die Stadt befanden wir uns wieder am Busbahnhof von San Rafael. Es ging das Gerücht um, dass der Fahrer neu sei und den Weg zur Nationalstrasse nicht kenne ?!? - Ich zückte mein Navi...

Wie schon beim ersten "im Kreis fahren" gab es auch jetzt keinerlei Informationen, was, warum hier geschieht. Wir bleiben ahnungslos. Eine Argentinierin interviewte den Fahrer und bot ihre Hilfe zum Finden des richtigen Weges an und konnte in Erfahrung bringen, dass wir nun doch noch einmal zu einer Buswerkstatt fahren werden. Was wir dann auch taten. Mit 3,5 Stunden Verspätung fuhren wir dann endlich los und hatten noch weitere 15 Stunden Fahrt vor uns. Obwohl wir in der Luxusklasse des Busses mit Liegesitzkomfort unterwegs waren, war es doch eine sehr anstrengende und schlafarme Nacht und wir waren soooo froh, dass wir das Risotto bei Nicole noch genießen durften !!!  

Weitere Aktivitäten in und um San Rafael:

- Staustamm Reyunos

- Campingbaden am Stausee Diamante

- 2 x Essen bei Serro y Uboss???

- San Rafael -  Zentral Park (Plaza San Martin)

- La Abeja *) Was heißt das wohl ? (ist das ältestes Weingut San Rafael von Rudolfo Iselin von 1888)

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